Vom Lernen zum Bauen
Wie ich mein erstes richtiges Unreal-Projekt aufgezogen habe
Nach meinem Aha-Moment in Unreal Engine – der Erkenntnis, dass fünf Kernsysteme reichen, um ein funktionierendes Spiel zu bauen – war der nächste Schritt klar: Ich brauche ein Projekt, das mich fordert, aber nicht überfordert. Kein Baukasten-Spiel, kein Dauer-Tutorial – sondern ein echtes, kleines Systemspiel mit eigenen Komponenten.
Und genau das ist jetzt mein Ziel: Ein funktionierendes Survival-Basis-Spiel mit drei Systemen – Nahrung, Unterkunft und Feuer.
Schritt 1: Die Grundlagen verstehen – Blueprint Visual Scripting
Ich habe mir bewusst die Zeit genommen, um die absoluten Grundlagen zu meistern – nicht mit YouTube-Flickwerk, sondern mit einem vollständigen, strukturierten Kurs:
Stephen Ulibarris „Blueprint Visual Scripting for Unreal Engine 5“ auf Udemy
Dieser Kurs hat mir nicht nur die Werkzeuge gegeben, sondern vor allem das Verständnis für Zusammenhänge. Wie kommunizieren Blueprints? Wann nutzt man Custom Events, wann Interfaces? Wie trennt man Logik, Bewegung, UI, Speicherstände?
Was mir besonders gefallen hat: Ulibarri zeigt nicht nur wie, sondern immer auch warum. Jede Entscheidung im Blueprint ist nachvollziehbar – und das war der Schlüssel für mein eigenes Denken.
Schritt 2: Vom Verstehen ins Machen – Das Survival Framework
Sobald ich mich sicher genug fühlte, wollte ich ein konkretes Ziel: Ein Basis-Spiel, das wie ein Survival-Spiel funktioniert – aber in der Tiefe modular und erweiterbar bleibt.
Dafür habe ich mir diesen Kurs ausgesucht:
„Survival Game Framework“ von Eric Ruts (Smart Poly) auf Udemy
Er ist klar strukturiert, vollständig replizierbar und deckt genau das ab, was ich brauche:
- Inventarsystem mit Loot und Crafting
- Überlebenswerte wie Hunger, Temperatur und Müdigkeit
- Feuerstellen, Shelter, Ressourcenabbau
- Modulare Erweiterbarkeit durch Smart Assets
Der Kurs ist mehr als nur ein How-To – er ist eine Toolbox. Und genau das wollte ich: Nicht ein Spiel nachbauen, sondern mir eine stabile Struktur erarbeiten, auf der ich mein Spiel aufbauen kann.
Phase 1 – Die drei Grundsysteme: Nahrung, Unterkunft, Feuer
Ich habe für mein erstes echtes Unreal-Projekt ein klares Ziel gesteckt:
Ein solides, stabiles Basis-Game mit drei überlebenswichtigen Systemen – und nichts weiter.
🔥 Feuer
- Crafting und Platzieren von Feuerstellen
- Verbrauch von Ressourcen (z. B. Holz)
- Auswirkungen auf Temperatur und Überleben
- Logik: “Ist es kalt?” → “Suche oder mache Feuer”
🛖 Unterkunft
- Shelter als Schutzfaktor gegen Kälte und Wetter
- Basierend auf Temperatur-/Wettersystem
- Optional: Schlafmechanik oder Sicherheitsfaktor (z. B. nachts)
🍖 Nahrung
- Sammeln, Jagen, Essen
- Werte wie Hunger, Sättigung, Gesundheit
- Auswirkungen auf Bewegung, Entscheidungslogik von AI später
Warum diese drei?
Weil sie den Kern jeder primitiven Simulation darstellen – auch in der Realität. Wer überleben will, braucht:
- Wärme (Feuer)
- Schutz (Shelter)
- Energie (Essen)
Und genau das will ich simulieren – physikalisch, modular, logisch nachvollziehbar. Nicht als Game-Gimmick, sondern als Grundlage für emergentes Verhalten von Agenten in späteren Phasen. Wenn ein Agent friert, soll er selbst ein Feuer bauen. Wenn er hungrig ist, soll er jagen. Wenn es stürmt, soll er Schutz suchen. Kein Script, nur Physik + Entscheidung + Konsequenz.
Ausblick: Vom Blueprint zum Behavior
Was jetzt vor mir liegt, ist spannend: Phase 1 operationalisieren.
Das heißt:
- Stabiler Build mit Git und Backup
- Automatisiertes Eventlogging über Discord-Bot
- HDU-Visualisierung für interne Zustände (Hunger, Temperatur etc.)
- Dokumentation in meinem eigenen Toolset
Wenn das steht, geht’s in Phase 2: Smart Agents, Smart Assets und die erste Sozialen Systeme die sich erst entwickeln können, wenn das überleben gesichert ist.
Aber bis dahin gilt: Ein Schritt nach dem anderen.
Denn echte Systeme entstehen nicht durch Feature-Stapeln –
sondern durch klare Ziele, saubere Logik und sinnvolle Verbindungen.